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2. Behandlung von Erkrankungen des Urogenitalsystems mit der Chinesischen Medizin

Yujian Xu

In den letzten Jahren nimmt die Erkrankungsrate bei der Lithogenesis im Urinierensystem, der Hyperurikämie sowie bei von dieser ausgelöster Arthritis urica ständig zu. Neben der Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten, wie z. B. durch häufiges Trinken, wenig Verzehr von Sojabohnenprodukten und tierischen Innereien, hat sich die chinesische Kräutertherapie gut bewährt. Aus den Studien geht Folgendes hervor: Hitze eliminierende und Feuchtigkeit ausleitende Kräutermischungen könnten den Harnsäurewert im Blut senken. Urin fördernde und Steine ausscheidende Kräutertees könnten das Ausscheiden der Steine im Harnapparat begünstigen und die Rückfallsrate der Steinbildung reduzieren. Blutzirkulation wie auch Energiefluss ankurbelnde Präparate und Akupunktur könnten die Beschwerden von Arthritis urica dämpfen.

 

 

Miktionsveränderung ist eine häufige Erkrankung des Urinierensystems. Mittels Ultraschall-Untersuchung, Blasenspiegelung , Uroflometrie und vor allem anhand der synchronen Kine-Druck-Fluß-Zystographie können in der Regel die Ursachen festgestellt werden, bei der die Chinesische Medizin gute Wirkungen erzielen kann. Zum Beispiel können Nieren tonisierende, Hitze eliminierende und Blutzirkulation anregende Kräutermischungen bei durch chronische Nierenentzündung verursachter Niereninsuffizienz die Beschwerden der Nierenentzündung lindern und die Nierenfunktion verbessern. Akupunktur kombiniert mit Nieren tonisierenden, Energie stärkenden und Polyurie zurückhaltenden Mischungen können für die Behandlung von durch eine schlaffe, über ungenügende Kontraktilität verfügende Blase verursachte Miktionsstörung und Harnsperre, angewandet werden. Auch bei Urininkontinenz, welche auf die Sphinkterschwäche der Harnröhre zurückzuführen ist, zeigt die Therapie gewisse Wirkungen. Mit der chinesischen Phyto-Therapie hat man bei der Bekämpfung von Urininkontinenz nach einer Prostatektomie einen recht zufrieden stellenden Erfolg errungen.

Zur Behandlung der Miktionsstörung, die durch den Sphinkterspasmus oder die Prostata-Hyperplasie ausgelöst ist, zeigt eine Kombinationstherapie von Akupunktur und einer die Blutzirkulation anregende, Krämpfe lösende sowie Urin fördernde Kräutertherapie, deutliche Besserungen.

 

Die Infektionskrankheiten des Urogenitalsystems neigen zu rezidivierenden Erkrankungen und lassen sich somit nicht einfach gründlich heilen, vor allem die chronische bakterienbedingte Prostatitis. Da Antibiotika kaum in die Prostatakapsel eindringen können, und das aufgrund der Prostataentzündung entstandene Sekret kaum ausgeschieden werden kann, ist die Wirkung der Antibiotika gegen Bakterien massiv beeinträchtigt und somit bei der klinischen Anwendung nicht zielführend. Für die Behandlung von chronischer bakterienbedingter Prostatitis habe ich zur Ergänzung von Antibiotika, Kräutermischungen eingesetzt. Weil die die Blutzirkulation belebenden Kräuter das Eindringen der Antibiotika in die Prostatakapsel begünstigen, sowie die Hitze leitenden und entgiftenden Arzneien bei der Bekämpfung der Bakterien unterstützen und die Arzneimittelresistenz der krank machenden Bakterien vermindert wird, hat diese Kombinationstherapie deutlich bessere Resultate erzielt.

Nichtbakterienbedingte Prostatitis ist auch häufig anzutreffen. Zur deren Bekämpfung eignen sich die Antibiotika nicht. Die Radiofrequenz-Elektrotherapie sowie das Sitzbad können zwar die Beschwerden lindern, jedoch keine guten gesamten Wirkungen erzielen. In der Chinesischen Medizin macht man die Hitze in der Blase und den Nieren für das Brennen in der Harnröhre verantwortlich, die Feuchtigkeit in diesen zwei Organen für die Prostatorrhoe. Während die von Patienten als Druck empfundenen Schmerzen auf die von krank machenden Faktoren hervorgerufenen Energie-Blockaden und Blutstauungen zurückzuführen sind. Wenn in diesem Fall Hitze eliminierende, Feuchtigkeit ausleitende, Blutzirkulation fördernde und Schmerz lindernde chinesische Präparate zum Einsatz kommen, ist das Brennen in der Harnröhre, die Prostatorrhoe sowie der Druck in der Perinealregion sowie im Unterbauch abzufedern.

 

Bei der Behandlung von Prostata-Hyperplasie mit der chinesischen Kräutertherapie verfüge ich auch über umfangreiche klinische Erfahrungen. Mit der Abwehrkraft des Körpers stärkenden und entgiftenden Arzneien und die Blutzirkulation anregenden Kräutern kann der PSA- Wert gesenkt werden. Mit einer Kombinationstherapie von schulmedizinischen und chinesischen Methoden kann man die Chance auf einen Behandlungserfolg bei Prostatakarzinom erhöhen.

 

In der Chinesischen Medizin vertritt man die Meinung, dass Impotenz und Frigidität meistens mit Nierenschwäche zusammenhängen. Der Ganzheitslehre der Chinesischen Medizin zufolge liegt diesen Problemen nicht selten der angeschlagene Gesundheitszustand zugrunde. Energie stärkende Kräuter zum Tonisieren der Nieren zeitigen dafür zwar keinen sofortigen Effekt wie Viagra, aber die Wirkung ist vergleichsweise länger anhaltend, vor allem sind sie hilfreich für die Besserung des gesamten gesundheitlichen Zustandes.

 

 

 

 

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