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4. Die Behandlung der Depression durch Akupunktur und chinesische Kräuter

Dr. Huifen Tu

Universität für Traditionelle Chinesische Medizin Nanjing

China Med TCM Zentrum München

 

Was ist Depression? Als Depression bezeichnet man eine Krankheit, die mit Niedergeschlagenheit und zusätzlichen körperlichen und psychischen Störungen einhergeht. Klinisch ist die Depression geprägt durch Niedergeschlagenheit, Minderung der Leistungsfähigkeit und körperliche Störung.

Wegen der Nebenwirkungen und Kontra-Indikation ist die Wirkung der schulmedizischen Medikamente sehr eingeschränkt. Und bei der chinesischen Akupunktur besteht das Problem nicht. Deshalb kommt eine Verbreitung der Anti-Depression-Therapie durch Akupunktur und chinesische Kräuter den Patienten zugute.

 

Wie ist Depression in der Sicht der TCM?

Den Namen „Depression“ hat der Erkrankung die moderne Schulmedizin gegeben. Die klinischen Symptome der Erkrankung sind ähnlich wie von den uralten TCM-Büchern genannte Melancholie (Yu Zheng) und Wahnsinnigkeit (Dian Kuang). Der TCM-Theorie nach ist das Gehirn Meer des Marks und Haus der geistigen Aktivitäten. Es speichert Essenz und Qi. Ist das Meer des Marks ausreichend gefüllt, so sehen wir eine gute Vitalität, der Körper ist leicht und agil, die Lebensdauer ist lang; ist es hingegen leer, so sehen wir Schwindel, Tinnitus, unscharfes Sehen, Erschöpfung und ein großes Bedürfnis, sich niederzuschlagen. Alle Emotionen und geistigen Aktivitäten werden vom Gehirn kontrolliert und das Gehirn bietet denen auch materielle Unterstützung. Deshalb kommt die Beeinträchtigung der Emotionen und geistigen Aktivitäten von der Störung des Gehirns. Ein emotineller Stress kann zu einer Qi-Stagnation im Gehirn und Schleim sowie Blutstau führen. Mit der Zeit werden dann der Qi- und Blutfluß und auch die Yin-Yang-Balance im menschlichen Körper gestört. Schließlich ist der Gehirngeist unterernährt und eliminiert. Und das Völle-Syndrom umwandelt ins Mangel-Syndrom oder in eine gemischte Kombination von Völle und Mangel. Bei manchen Patienten könnte ein Doppelsymptomatik präsentieren, und zwar Manie und Depression, deren Ursache an Schleim und Qi-Stagnation liegt. Der sich im Körper angesammelte Schleim und die Qi-Stagnation umwandeln mit der Zeit in Hitze sogar Feuer und schädigen die Körpersäfte.

Depression tritt deshalb auf, wenn die Emotion disharmonisiert und gedrückt ist. Der Qi-Fluss im Gehirn wird gestört und das Gehirn ist deswegen außer Kontrolle. Dabei werden die anderen Organe wie Herz, Leber, Milz und Niere auch betroffen. Die Niedergeschlagenheit und Minderung der Leistungsfähigkeit kommen vor, weil das Gehirn nicht mehr unter Kontrolle steht. Freude, Zorn, Traurigkeit, Sorge, Nachdenklichkeit, Angst und Schrecken sind die Antworten der Psyche auf die Stimulation der Umwelt. Persistierende und übermäßige Emotionen können als pathogene Faktoren funktionelle Störungen des Qi-Flusses in den 5 Organen, darunter Herzen, Leber, Milz, Lunge und Nieren, verursachen, und Schleim und Blutstase blockieren die Leitbahnen. Daher hat man verschiedene Symptome am ganzen Körper.

 

Den Geist des Gehirns zu regulieren ist das Grundprinzip der Depression-Behandlung durch Akupunktur. Nur wenn der Gehirngeist normalisiert und die Balance zwischen Yin und Yang wieder aufgebaut wird, können die Funktionen der 5 Organe erst in Ordnung gebracht werden. Schließlich können die Symptome am Körper auch beseitigt werden.

Du-Meridian ist einer der acht außerordentlichen Meridiane, der der Schnittpunkt aller Yang-Meridiane ist und als das „Meer von Yang-Meridianen“ bezeichnet wird. Der ist auch sogenannter Führer aller Yang-Meridiane und trägt zu der Regulation aller Yang-Meridiane bei. Bei der Behandlung der Erkrankungen, die mit Gehirn und Emotion zu tun sind, wirkt der Du-Meridian positiv. Der physiologische und pathologische Zustand kann dadurch verbessert und ein Ausgleich von Yin und Yang verschafft werden. Depression betrifft hauptsächlich Gehirn, Leber, Herz, Milz und Nieren. Die ganzkörperliche Regulation vom Du-Meridian bringt die physiologischen Funktionen der Organe in Ordnung. Dann kriegen das Gehirn und der Geist wieder ihre Ruhe zurück.

Die Hinderung der geistigen Aktivitäten liegt im Mittelpunkt bei allen depressiven Patienten. Aber die TCM-Diagnose bei verschiedenen Patienten ist doch unterschiedlich, weil die Symptome bei den Patienten individuell sind. Z. B kann sie Qi-Stagnation, Schleim, Qi-Mangel, Blut-Mangel oder Feuer im Körper sein. Und die Überlegenheit der TCM-Behandlung liegt auch gerade darin, dass man die Patienten individuell behandelt. Das Ziel ist nämlich, eine innerliche Yin-Yang-Balance wiederherzustellen, die Basis für den Yin-Yang-Ausgleich im Gehirn ist. Der gesundheitliche Zustand der Patienten wird ständig verbessert, was die Möglichkeit eines Rückfalls der Depression reduziert.

Depression wird begleitet von vielen unterschiedlichen Symptomen, darunter Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Nacken- und Rückenschmerzen, Blähungen, Impontenz, Menoxenia usw. Die Behandlung muss deshalb natürlich an die individuellen Symptome ausgerichtet werden, um die allseitigen Beschwerden zu beseitigen. Hier werden einige Bespiele genannt. Der Du-Meridian streckt sich ins Gehirn aus. Die elektrische Akupunktur in die Punkte am Du-Meridian kann den Meridian durchgängig machen und Geist regulieren. Der Punkt KS6(Nei Guan) hat die Wirkung, Beklemmung, Herzrasen und Appetitlosigkeit der depressiven Patienten zu beseitigen. Allgemein wirkt dieser Punkt positiv bei Verdauungsproblemen. Der Punkt MP6(San Yin Jiao) kann die Funktionen der Leber, Milz und Nieren verbessern. Mit anderen Punkten kombiniert kann er noch die Schlaflosigkeit behandeln.

Qi-Induzierung stammt aus dem Klassiker für Inneren Medizin vom Gelben Kaiser (Nei Jing). Nach dem Einstich der Nadel wird Qi (das Nadelgefühl) durch Drehen, Anheben und Pendeln der Nadel induziert. Der gestörte Qi-Fluss ist Indikation von der Qi-Induzierung. Mit anderem Wort, die Qi-Induzierung kann die gestörten Funktionen regulieren. Die anormalen Emotionen und geistigen Aktivitäten der Depression sind nämlich Ausdrücke von Qi-Störung. Mit der Qi-Induzierung kann der Qi von Yin und Yang zurück zu ihren eigenen Positionen gebracht werden und der Geist normalisiert.

Weil die depressiven Patienten eher leistungsunfähig sind und leicht frieren, sollte mann bei der Qi-Induzierung die Manipulationen langsam, sanft und langzeitig begehen. Da kann der Yang des Du-Meridians erst angekurbelt und die Funktionen der fünf Organen reguliert werden.

 

Wir haben die klinische Studie gemacht, wie die Therapieerfolge der TCM gegen Depression im Verhältnis zu Schulmedizin sind.

Gruppe

n

gründliche Heilung

deutliche Erfolge

Erfolge

erfolglos

TCM(AP+Kräuter)

36

3

30

2

1

Schulmedizin

30

2

25

2

1

x²=0.054, P>0.05

 

Eine Suggestivbehandlung kann die Akupunkturtherapie unterstützen. Die Befreiung der Patienten von Niedergeschlagenheit kann die Therapieerfolge durch Akupunktur erhöhen.

 

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