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5.Behandlung der erhöhten Blutfettwerte in der TCM

Yujian Xu

 

Blutgefässe bilden die Lebensadern. Mit dem gesteigerten Lebensstandard verändert sich auch die Ernährungsstruktur, was unter Umständen zwangsläufig zu erhöhten Blutfettwerten führt. Blutfett bezieht sich unter anderem auf  Cholesterin und Triglyceride im Serum. Von einer Erkrankung der erhöhten Blutfettwerte ist die Rede, wenn der Cholesterin-Spiegel erhöht ist, oder wenn die Triglyceridewerte zu hoch sind, oder wenn die Werte der beiden Substanzen nicht mehr im Normbereich liegen. Untersuchungen haben ergeben, dass bei Menschen mittleren sowie hohen Alters diese Krankheit bereits zu den häufig anzutreffenden Erkrankungen zählt, und dass die daraus resultierenden Herz-, und  Hirn-Kreislauf-Erkrankungen für Leute dieser Altersgruppen bereits die Haupttodesursache darstellen.

Den grössten Anlass zur Befürchtung bieten erhöhte Blutfettwerte vor deren Diagnose. In den meisten Fällen sind zu diesem Zeitpunkt gar keine Symptome bemerkbar. Die Krankheit wird oft erst diagnostiziert, wenn sie bereits Arterien-Verkalkung oder Bluthochdruck verursacht hat. Sie ist ein wichtiger Risikofaktor für den von einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ausgegangenen Tod.

 

 

1.      Erbliche Belastungen: Erbliche Belastungen können durch verschiedene Mechanismen das Problem mit erhöhten Blutfettwerten hervorrufen. Manche davon spielen sich auf der zytologischen Ebene ab, wie bei Defekten des Lipoproteins an der Zelloberfläche und bei Defekten oder Mangel gewisser Enzyme in der Zelle. Manche erblichen Defekte können auch die Moleküle von  Lipoprotein und dessen Träger (Apo) betreffen und dann zu erhöhten Blutfettwerten führen.

2.      Ernährung: Der Einfluss der Ernährung ist ziemlich kompliziert. Für eine Vielzahl der unter erhöhten Blutfettwerten leidenden Patienten spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Bei zuviel Zuckerzufuhr wird die Ausschüttung von Insulin beeinflusst, und daraufhin die Produktion des Lipoproteins niedriger Dichte (LDL) in der Leber gesteigert. Dies führt dazu, dass mehr Triglyceride entstehen.

3.      Psychische Belastungen: Epidemiologische Untersuchungen haben hervorgebracht, dass nach der Pensionierung bei manchen älteren Patienten die einst erhöhten Blutfettwerte deutlich zurückgegangen oder sogar normalisiert geworden sind, wenngleich bei ihnen sich bezüglich der Medikamenteneinnahme, der Essens- und Lebensgewohnheiten nichts geändert hat. Zudem ist der Rückgang der Werte stabil, nachhaltig, und keine kurzfristige Schwankung. Es liegt nahe, dass die Verbesserung der erhöhten Blutfettwerte mit der Pensionierung in engem Zusammenhang steht. Bei emotionalem Stress wie psychischer Anspannung, Streit, Aufregung und Trauer kann nämlich mehr Catecholamines ausgeschüttet und freie Fettsäure vermehrt werden, was zur Erhöhung von Cholesterin- und Triglyceride-Spiegel im Blutserum führen kann. Bei Depression kann das HDL-Cholesterin vermindert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass lang andauernde schlechte Schlafqualität, häufig vorkommende  psychische Anspannungen, Besorgnis sowie Stress den Stoffwechsel des Blutfetts beeinträchtigen können. Aufgrund dessen besteht bei Patienten mit erhöhten Blutfettwerten die Möglichkeit, dass der gestörte Bluttfettstoffwechsel korrigiert wird, sobald sie nach der Pensionierung dem Stress am Arbeitsplatz nicht mehr ausgesetzt sind.

 

 

Bei erhöhten Blutfettwerten lagern sich Fettstoffe  an der Gefässinnenwand ab. Im weiteren Verlauf setzen sich an diesen Stellen auch andere Stoffe ab. Das Gefäss verengt sich; man spricht von Arterienverkalkung oder Arteriosklerose. Außerdem können solche verengten Gefässe leichter durch ein Blutgerinnsel verschlossen werden. Dies kann zu verschiedenen folgenschweren Krankheiten führen. Je nach der Stelle der verstopften Arterien. Verengung der Herzkranzgefässe führt zu Angina pectoris oder Herzinfarkt bei völligem Verschluss eines Gefässes; verstopfte Gefässe im Gehirn verursachen Hirnschlag. Sehstörungen wie vermindertes Sehvermögen und Erblindung werden hervorgerufen, wenn die Durchblutungen im Auge gestört sind; wenn die Nieren davon betroffen sind, werden Verkalkung der Nierenarterie und Niereninsuffizienz verursacht. Durchblutungsstörungen in den Beinen können zur Folge haben, dass die Beine absterben. Darüber hinaus können erhöhte Blutfettwerte Hypertonie, Diabetes Leberzirrhose herbeiführen, und bei Männern Sexualfunktionsstörungen sowie Alzheimer auslösen. Zudem können sie noch Gallenstein, Bauchspeicheldrüseentzündung  und sogar Krebs begünstigen.

 

·        Behandlung der erhöhten Blutfettwerte

 

Es gibt zurzeit eine Vielzahl Medikamente zur Senkung der erhöhten Blutfettwerte. Diese lassen sich in drei folgende Kategorien unterteilen.

(1)   Statin-Typ: zur Senkung des Cholesterin-Spiegels

(2)   Beta-Typ: zur Senkung der Triglyceride-Werte

(3)   Natürliche, pflanzliche Heilkräuter in der TCM: zur Bekämpfung der erhöhten Cholesterin- und Triglyceride-Werte. Dank deren Einnahme kann auch der HDL-Wert erhöht und somit das gesamte Bild des Blutfetts umfassend verbessert werden. Zudem haben sie geringfügige Nebenwirkungen.

 

Schulmedizinische Medikamente zur Behandlung haben gewisse Wirkungen, sind aber mit ausgeprägten Nebenwirkungen verbunden, einschliesslich der Schädigung der Leber, der Niere, des Verdauungstraktes sowie des Nervensystems. Diese manifestieren sich in Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Kopfschmerzen, Allergie, erhöhter Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase, Niereninsuffizienz usw. Daher dürfen die Medikamente nicht Kindern verabreicht werden. Deren Langzeitwirkung ist wenig optimal, da es leicht zu einem Rückfall kommen kann, und die Rückfallsquote sehr hoch ist.

Aus Sicht der TCM ist dieses Problem auf Schleim-Feuchtigkeit, Feuchtigkeit-Trübe sowie Schleim-Stau zurückzuführen. Und es steht in engem Zusammenhang mit Disharmonie der Funktionen von Leber, Milz und Niere. Bei der Behandlung zur Ursachenbekämpfung  kommen reine Mittel der Chinesischen Medizin unter anderem unter dem Grundsatz, „ Stärkung der Milz und des Qi, Lösen des Schleims und Staus“,  zum Einsatz. Vor allem werden folgende Substanzen angewandt: Chinesischer Weissedorn, Ling Zhi (Ganoderma Lucidum / Reishi)Polygonum, Astragalus mongholicus, getrocknete Mandarinenschale, Wurzelstock der Mastixdistel, Salbei, Wurzel der Milchigen Pfingstrose und Regenwurm. Andere häufig angewandte Mittel sind Condonopsis pilosula, Atractylodes macrocephala, Poria coccos, Chinesische Engelwurzel, Pfirsichkern, Safflor, Pinelliae, Alismatis, Curcumae, Pinelliae, Brassicae seu Sinapis, Acori graminei, Trichosanthis usw. Die Phytotherapie in der TCM weist  keinerlei Nebenwirkungen auf, und ist geeignet ebenso für Erwachsene wie Kinder. Zudem treten nach der Heilung Rückfälle nicht häufig auf. Für Patienten mit erhöhten Blutfettwerten wird dieser Methode in der Praxis ein hoher Wert für die Behandlung beigemessen.

 

·        Ernährungstherapie für erhöhte Blutfettwerte

 

Für Patienten mit erhöhten Blutfettwerten ist die Ernährungstherapie vor erst unerlässlich, unabhängig davon, ob Medikamente für die Behandlung eingesetzt werden. Erst nachdem sie sich als erfolglos oder für Betroffene als unverträglich erweist, kommen medikamentöse Methoden zum Ersatz. Auch während der Einnahme von Medikamenten muss auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, um die Wirkung von diesen zu unterstützen.

 

·        Prävention von erhöhten Blutfettwerten

 

1.      Aneignung eines gesunden Lebensstils. Kein Nikotin- und Alkoholkonsum, mässig Sport von angemessener Art treiben, Arbeit und Erholung gut kombinieren, sich von Sorgen jeglicher Art befreien, für eine ausgeglichene Gemütslage sorgen, Gesundheitspflege durch die Bemühung um Ruhe.

2.      Ernährungstherapie

(1)   Konsum von cholesterin-reichen Nahrungsmitteln einschränken, wie tierisches Fett, Innereien, Eigelb, Fischeier, Rahm, Weichtiere, Schalentiere.

(2)   Einnahme von Kohlenhydrate reduzieren, wie zum Beispiel nicht zuviel Zucker und Süssigkeiten essen, da sie in Triglyceride umwandeln können.

(3)   Konsum von Alkohol reduzieren. Mässiger Alkoholkonsum kann eventuell den HDL-Wert im Blut steigern, besonders Weissdornwein kann der Erkrankung von erhöhten Blutfettwerten verstärkt vorbeugen. Auch Wein aus Trauben ist geeignet, unter der Voraussetzung, dass der Konsum strikt kontrolliert wird. Bei Leuten mit Hypertonie, Diabetes und anderen Leber- und Galleerkrankungen ist von Alkohol abzuraten.

(4)   Vermehrt ballaststoffreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, zum Beispiel Hirse, Saathafer, Bohnen usw. Diese Nahrungsmittel haben einen hohen Cellulose-Anteil, und wirken Blutfett senkend.

(5)   Genügend Eiweiss zu sich nehmen. Milch, Eier, mageres Fleisch, Geflügel (ohne Haut), Meeresfrüchte, Bohnen sowie Sojabohnenprodukte sind alle gute Lieferanten für Eiweiss, aber die Zufuhr des pflanzlichen Eiweisses muss mehr als 50% betragen.

(6)   Häufig Blutfett senkende Nahrungsmittel konsumieren. Zum Beispiel Weissdornkonfitüre, Ling Zhi (Ganoderma Lucidum / Reishi)Shitake-Pilz, Champignon, Austernseitling, Samtfussrübling, Muer, Silbermorchel usw.

(7)   Vermehrt frische Gemüse sowie Obst essen. Vor allem geeignet sind Weissdorn, Zwiebeln, Tomaten, Aubergine, Mais, Baumnüsse usw. Frisches Obst und Gemüse enthalten viel Vitamine, Mineralsalz und Cellulose, welche die Senkung der Triglyceride-Werte und die Ausscheidung des Cholesterins ermöglichen.

3.   Viel Wasser trinken, besonders viel Getränke aus Weissdorn oder Ling Zhi (Ganoderma Lucidum / Reishi). Weissdorn ist zum einen eine der wichtigsten Substanzen in der Kräutertherapie der Chinesischen Medizin zur Bekämpfung von erhöhten Blutfettwerten, zum anderen ist er im Alltag auch als Vorbeugungsmittel in Form von Obst oder in Getränken zu finden. Das im Tee enthaltene Teein kann den Cholesterin-Spiegel im Blut senken, und Arterienverkalkung sowie Entstehung des Blutgerinnsels vorbeugen. Dabei ist Grüntee dem Schwarz-Tee vorzuziehen. 

 

 

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